MS

Multiple Sklerose

Diagnose der MS

Die Ausschlussdiagnose der Multiplen Sklerose (MS) basiert im Wesentlichen auf der klinischen Symptomatik sowie auf den Befunden der Magnetresonanztomographie (MRT) bzw. Liquoruntersuchungen.1 Seit 2001 geben die McDonald Kriterien einen entsprechenden Rahmen vor.2,3

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Methoden zur Messung von Krankheitsaktivität

Die MS kann unabhängig von der Verlaufsform zu verschiedenen Zeitpunkten aktiv oder inaktiv sein.4 Häufig angewandte Methoden zur Evaluierung der MS sind:

 

  • T1- oder T2-gewichtete Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Erfassung der Schubrate
  • EDSSa (Expanded Disability Status Scale) und weitere Instrumente zur Progressionsmessung, wie z.B. der 9-Hole Peg Test (9HPT), der Timed 25-Footb Walk-Test (T25FW) und der Symbol Digit Modalities Test (SDMT)
  • Messung der Hirnatrophie

 

In den vergangenen Jahren ist als Behandlungsziel der RRMS-Therapie immer mehr das „Fehlen von (messbaren) Anzeichen für Krankheitsaktivität“ (NEDA; No Evidence of Disease Activity) in den Vordergrund gerückt.5 NEDA-3 basiert aktuell auf der Beurteilung von drei Parametern (Schubrate, EDSS und MRT).5

Wie wird ein MS-Schub definiert?1

Ein MS-Schub zeichnet sich durch das Auftreten neuer oder bereits zuvor aufgetretener Symptome aus, die

 

  • mindestens 24 Stunden anhalten und
  • mindestens 30 Tage nach einem vorausgegangenen Schub auftreten und
  • nicht durch andere physische oder organische Ursachen ausgelöst sind (z.B. Uhthoff-Phänomen, Infektionen).

 

Dabei zu beachten ist, dass eine Verschlechterung von Symptomen oder bereits vorhandener Behinderung auch schleichend erfolgen kann – ohne erkennbare Schübe.

Weitere Informationen rund um Symptome der MS sowie aktuelle Forschungsergebnisse rund um die Pathomechanismen der Progression und die Bedeutung der schubunabhängigen Behinderungsprogression zu Beginn und im Verlauf der MS.

Diagnose der Multiplen Sklerose

Gemäß den DGN-Leitlinien sind für die Diagnose der MS zum einen klinische Symptome und zum anderen der Nachweis einer räumlichen und zeitlichen Dissemination von Läsionen im zentralen Nervensystem (ZNS) erforderlich.1 Läsionen müssen also in mindestens zwei MS-typischen Regionen im ZNS zu verschiedenen Zeitpunkten auftreten.1 Nach den aktuellen McDonald-Kriterien2,3 kann dabei der Nachweis von liquorspezifischen oligoklonalen Banden den MRT-basierten Nachweis der zeitlichen Dissemination ersetzen.1

McDonald Kriterien 20172,3

McDonald Kriterien bei RMS und PPMS1,2

a Expanded Disability Status Scale (EDSS): Ordinalskala zur Erfassung der neurologischen Defizite bzw. des Behinderungsgrades. Dieser Wert wird auf einer Skala von 0 (keine Schädigung bzw. Behinderung) bis 10 (Tod durch MS) in 20 halben Schritten angegeben. Ein wichtiger Grenzwert liegt bei 6,0. Dieser bedeutet, dass eine vorübergehende oder ständige Unterstützung (Stützen, Schiene) auf einer Seite erforderlich ist, um etwa 100 m mit oder ohne Pause zu gehen.

b Timed 25-Foot Walk-Test (T25FW): Test zur Erfassung der Gehfähigkeit. Gemessen wird, wie schnell ein Proband eine Strecke von ca. 8 m zurücklegen kann.

1. Hemmer B et al., Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen und MOG-IgG-assoziierten Erkrankungen, S2k-Leitlinie, 2023, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 01.08.2023)

2. Thompson AJ et al., Lancet Neurol. 2018;17:162-73

3. Updated McDonald Criteria Expected to Speed the Diagnosis of MS and Reduce Misdiagnosis. National Multiple Sclerosis Society, Dezember 2017

4. Brück W. J Neurol 2005; 252 (Suppl 5): v3–9

5. Dobson R, Giovannoni G., Eur J Neurol 2019; 26:27-40

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