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26. Juli 2023 Lesezeit: 7 min
Mittlerweile wird die Multiple Sklerose (MS) als ein Kontinuum mit verschiedenen Phasen verstanden – bei einem von Beginn an fortschreitendem Charakter.1 Der Verlauf wird dabei von inflammatorischen Prozessen bestimmt, die die Treiber von Demyelinisierung und einer fortschreitenden Neurodegeneration sind.2 Eine Schlüsselrolle in der Pathogenese nehmen hierbei neben T- auch B-Zellen ein.3,4 Trotz wachsendem Verständnis für die Pathophysiologie sind die Ursachen der MS bisher nicht eindeutig geklärt.
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Entstehung und Verlauf der MS sind, neben einer genetischen Disposition, wesentlich von Umweltfaktoren geprägt.5 Zu den Einflüssen, die mit einem erhöhten MS-Risiko in Verbindung gebracht werden, zählt z.B. Sonnenexposition/Vitamin-D-Mangel.5 Außerdem scheinen vorangegangene Infektionen eine Rolle zu spielen: Wie eine Studie aus 2022 nachweisen konnte, ist das Risiko für MS nur nach einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) um das 32-fache erhöht. Die Autoren beurteilen EBV daher als einen der Hauptrisikofaktoren für MS.6
B- und T-Zellen werden in der Peripherie aktiviert und dringen infolge der gestörten Blut-Hirn-Schrankenfunktion ins zentrale Nervensystem (ZNS) ein, wo sie über verschiedene Mechanismen an den MS-typischen Entzündungsprozessen beteiligt sind:3,4
In der Folge kommt es zu Axonschädigungen und einer Störung der Signalweiterleitung in den Nervenbahnen.3,4 Diese Neurodegeneration kann bei MS-Patient:innen verschiedenste neurologische Symptome hervorrufen.
Weitere Informationen rund um das Wirkprinzip einer selektiven Anti-CD20-B-Zell-Therapie.
MS wird heute als Erkrankungsspektrum mit unterschiedlichen Ausprägungen gesehen 5:
Die beiden schubförmigen Verlaufsformen RRMS und rSPMS werden zusammen als schubförmige MS (relapsing MS, RMS) bezeichnet. Trotz des schubförmigen Charakters beider Verlaufsformen weiß man mittlerweile, dass auch bei RMS die schubunabhängige und damit „unsichtbare“ Progression (PIRA) maßgeblich zur Behinderungsprogression beiträgt.7-10
Laut Angaben der DGN-Leitlinien litten 2017 in Deutschland ca. 80% der MS-Betroffenen an einer RRMS, ca. 15 % an einer SPMS und ca. 5 % an einer PPMS.5
Weitere Informationen zur Prävalenz der MS.
RMS wie auch PPMS werden von Expert:innen heute beide als von Beginn an fortschreitende Erkrankung verstanden.7,8,11-13 Der Erkrankungsverlauf kann dabei durch drei klinische Deskriptoren beschrieben werden (Abb. 1):
Weitere Informationen und aktuelle Forschungsergebnisse rund um die Pathomechanismen der Progression und die Bedeutung der schubunabhängigen Behinderungsprogression zu Beginn und im Verlauf der MS.