MEDEAconnect ` 23

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In 2 Stunden an 2 Tagen das Wichtigste des Jahres.

Unter diesem Motto möchten wir Ihnen eine einzigartige Plattform bieten, um ausgewiesene Expertinnen und Experten zu hören, sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und relevante Daten für Ihre tägliche Praxis zu erlangen.

virtuell

MEDEAconnect 2023 - Digital dabei

2 Stunden an 2 Tagen - das Wichtigste des Jahres

Beispielstraße 13

Mi., 8. November 2023 - Do., 9. November 2023

Von der Therapiesteuerung bis zur KI: Was gibt es Neues beim (N)SCLC?

Welche rasanten Entwicklungen auf dem Gebiet der thorakalen Onkologie haben wir in diesem Jahr gesehen? Welche dieser Innovationen haben das Potential sich als neuer Standard zu etablieren und uns auch noch zukünftig zu begleiten? Und mit welchen weiteren Neuerungen können wir mit Blick in die nahe Zukunft rechnen? Diese Fragen wurden auf der MEDEAconnect 2023 diskutiert, zu der Roche bereits zum dritten Mal in Folge am 8. und 9. November eingeladen hatte. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Martin Reck (LungenClinic Grosshansdorf) boten namhafte Expert:innen eine Orientierung im zunehmend komplexer werdenden Therapiealltag: In spannenden Impulsvorträgen erfuhren die knapp 120 Teilnehmer:innen alles Wissenswerte rund um das nicht-kleinzellige (NSCLC) und kleinzellige Lungenkarzinom (SCLC).

Erfahren Sie hier mehr in unserer Nachlese

Highlights MEDEAconnect 2023

Finden Sie hier die Vorträge der Veranstaltung MEDEAconnect 2023. Von der Therapiesteuerung bis zur KI: Was gibt es Neues beim (N)SCLC?

 

Agenda

18:00 Uhr
Welcome

18:05 Uhr
Update NSCLC Stadium IV
Prof. M. Reck, Großhansdorf

18:25 Uhr
Paneldiskussion

18:40 Uhr
Wahlsession 1. Runde

19:10 Uhr
Wahlsession 2. Runde

19:35 Uhr
Update SCLC
Prof. N. Reinmuth, München-Gauting

19:45 Uhr
Paneldiskussion

20:00 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick Tag 2

18:00 Uhr
Welcome

18:05 Uhr
Update NSCLC operable Stadien
Prof. W. Schütte, Halle-Dölau

18:20 Uhr
Paneldiskussion

18:30 Uhr
Wahlsession 1. Runde

19:00 Uhr
Wahlsession 2. Runde

19:30 Uhr
MEDEA Impuls - Künstliche Intelligenz in der Medizin
Prof. S. Thun, Berlin

20:00 Uhr
Zusammenfassung und Verabschiedung

Wahlsessions

Frailty im Fokus - Was machen wir mit multimorbiden Patienten?
Dr. N. Dickgreber, Rheine
Dr. C. Wesseler, Hamburg
Moderation: Prof. W. Schütte, Halle-Dölau

Therapieentscheidung 2023 first-line NSCLC
PD Dr. N. Frost, Berlin
Dr. A. Stratmann, Frankfurt
Moderation: Prof. M. Reck, Großhansdorf

Second-line: Was kommt nach der Immuntherapie?
Prof. T. Wehler, Gießen
H. Müller-Huesmann, Paderborn
Moderation: Prof. N. Reinmuth, München-Gauting

Oligometastasierung – Jeder, wie er will?!
PD Dr. D. Christoph, Essen
Prof. B. Hackanson, Augsburg

Management im Stadium III – Werden die Grenzen der Operabilität neu definiert?
Prof. S. Rieken, Göttingen
Prof. S. Bölükbas, Essen
Moderation: PD Dr. N. Frost, Berlin
(angefragt)

Lungenkrebs-Screening – Wann, wie, wer?
Prof. J. Vogel-Claussen, Hannover
Prof. T. Blum, Berlin
Moderation: Prof. M. Reck, Großhansdorf

Progress nach kurativer multimodaler Therapie – Definition und Therapiemöglichkeiten
Prof. C. Schulz, Regensburg
Prof. F. Griesinger, Oldenburg

Treibermutationen in den lokoregionalen Stadien – Quo vadis?
Prof. S. Loges, Mannheim
PD Dr. F. Fuchs, Erlangen
Moderation: Prof. N. Reinmuth, München-Gauting

Weiterführende Informationen zu den Vorträgen und Wahlsessions

Die Chance auf ein 5-Jahres-Überleben trotz Fernmetastasen beim Lungenkrebs? Das ist dank der Entwicklung innovativer Therapieoptionen mittlerweile für Patient:innen mit metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (mNSCLC) möglich. Seien es Checkpoint- oder Tyrosinkinase-Inhibitoren – Chair der MEDEA Prof. Dr. med. Martin Reck (LungenClinic Grosshansdorf) gibt ein Update über die Behandlungsstrategien des mNSCLC. Mit seinem Beitrag am 8. November eröffnet er die diesjährige MEDEAconnect. In zwei Stunden an zwei Tagen geben führende Expert:innen einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen beim Lungenkarzinom. 

Zwar kommt die Krebsimmuntherapie (KIT) beim mNSCLC bereits seit längerer Zeit zum Einsatz, doch kann diese durch die frühzeitige Testung auf therapieweisende Marker mittlerweile immer individueller gestaltet werden. In diesem Zusammenhang ist der PD-L1-Status entscheidend, damit Patient:innen von der chemotherapiefreien Mono-Immuntherapie in der Erstlinie profitieren können. Bereits etabliert ist hier die Testung der Tumorzellen, doch auch tumorinfiltrierende Immunzellen sind wichtig. Zudem erfahren Teilnehmende der MEDEAconnect, was beim Management von TTF-1 (Thyroid Transcription Factor 1)-negativen Patient:innen mit mNSCLC zu beachten ist. Trotz aller Möglichkeiten, die die KIT bietet, besteht nach wie vor die therapeutische Herausforderung von Resistenzen nach der Immuntherapie – wie kann hiermit in der Praxis umgegangen werden? Neben der KIT verliert Prof. Reck die zielgerichteten Therapien in seinem Update nicht aus den Augen.

Da sich das fortgeschrittene kleinzellige Lungenkarzinom ("extensive stage", ES-SCLC) durch ein aggressives Wachstum und eine hohe Sterblichkeit auszeichnet, war an ein Langzeitüberleben bisher kaum zu denken.1,2 Den Betroffenen blieben ab dem Diagnosezeitpunkt häufig lediglich wenige Monate. Welche neuen Perspektiven sich hier nun aufgrund neuer Daten auftun, wird auf der diesjährigen MEDEAconnect in der Session „Update SCLC“ am 8. November unter die Lupe genommen. Denn auf der diesjährigen World Conference on Lung Cancer (WCLC) in Singapur wurde ein Novum präsentiert: Erstmalig wurde gezeigt, dass die Erstlinienbehandlung mit einer Chemo-Immuntherapie ein 5-Jahres-Überleben beim ES-SCLC ermöglichen kann. In der Phase-IV-Studie IMbrella A, die Anschlussstudie an die zulassungsrelevante IMpower133-Studie, wurde das Überleben von Patient:innen weiterverfolgt, die die Kombination aus Atezolizumab und Carboplatin plus Etoposid erhielten. Dabei wurden 18 Patient:innen aus dem Verumarm der IMpower133 in die IMbrella A-Studie aufgenommen, während 8 Patient:innen, die eigentlich geeignet gewesen wären, nicht wechselten. Das Ergebnis der explorativen Analyse der IMpower133- und IMbrella A-Daten ist ein Meilenstein, denn unter der Kombination waren nach 5 Jahren noch 12 % (95 %-KI: 7–17) der Patient:innen am Leben.3

Im Fokus auch die Subtypisierung des SCLC, hier erfahren die Teilnehmenden der MEDEAconnect, welche Subgruppen womöglich vermehrt von bestimmten therapeutischen Ansätzen profitieren können – wie beispielsweise der inflammatorische Subtyp von der Immuntherapie.4 Indem u. a. die Subgruppen bei der Therapieentscheidung zukünftig entsprechend berücksichtigt werden, könnten auch Kleinzeller-Patient:innen mittelfristig von individuelleren Therapien profitieren.

Referenzen:

  1. Carter BW et al. Radiographics 2014;34(6):1707-21
  2. Rudin CM et al. Nat Rev Dis Primers 2021;7(1):3
  3. Liu SV et al. WCLC 2023, Abstract OA01.04
  4. Gay et al., Cell 2021, doi: 10.1216/j.ccell.2020.12.014

Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) haben in frühen Stadien einen kurativen Therapieanspruch – nach einer erfolgreichen Operation (OP) gelten sie als geheilt. Allerdings ist die Rezidivrate mit bis zu 55 % hoch.1 Somit ist die OP allein in der Regel nicht ausreichend, um der Gefahr von Mikrometastasen Herr zu werden. Auch die alleinige (neo-)adjuvante Chemotherapie brachte nur einen geringen Gesamtüberlebensvorteil.2 Welche Behandlungsstrategien jedoch den Therapieerfolg langfristig absichern können, wird auf der diesjährigen MEDEAconnect beleuchtet.

Im Update am 9. November gehen wird zunächst auf den Stellenwert der Immuntherapie eingegangen: Die Zulassung der Krebsimmuntherapie (KIT) in der Adjuvanz hat die Therapielandschaft des operablen NSCLC neu geordnet. So kann die Gefahr, die von chemoresistenten Mikrometastasen ausgeht, mittels KIT gesenkt und somit das Rezidiv- und Sterberisiko der Patient:innen deutlich verringert werden.3 Daher empfiehlt die aktuelle S3-Leitlinie Lungenkarzinom die adjuvante Systemtherapie zur Absicherung des chirurgischen Ergebnisses.4 Basis hierfür bildet eine umfassende Tumordiagnostik: So können resezierte NSCLC-Patient:innen mit einer PD-L1-Expression von ≥ 50 % nach postoperativer Chemotherapie von der adjuvanten Systemtherapie profitieren.3

Nun folgt ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Gebiet des operablen NSCLC: Die Neoadjuvanz. Eine spannende Frage, die näher betrachtet wird: „Ob und in welchen Fällen sollten tumorspezifische Therapien adjuvant oder bereits neoadjuvant eingesetzt werden?“ Fest steht, dass die Entscheidung neben dem Faktor der Operabilität u. a. auf der Basis patientenindividueller Faktoren und Tumoreigenschaften sowie möglicher Nebenwirkungen und Einschränkungen der Lebensqualität getroffen werden sollte.

Referenzen:

  1. Uramoto H et al. Transl Lung Cancer Res 2014; 3: 242–249. DOI: 10.3978/j.issn.2218-6751.2013.12.05
  2. Artal Cortés Á et al. Transl Lung Cancer Res 2015; 4: 191–197. DOI: 10.3978/j.issn.2218-6751.2014.06.01
  3. Felip E. ELCC 2022, Oral Presentation,Abstract 800
  4. S3-Leitlinie Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms, Langversion 2.2, AWMF-Registernummer: 020/007OL, Stand: Juli 2023

Zahlreiche Innovationen prägten in den letzten Jahren die thorakale Onkologie.

Um den Überblick nicht zu verlieren, erhalten Teilnehmende der MEDEAconnect am 8. und 9. November ein Update über die neuesten Therapiekonzepte beim (nicht-)kleinzelligen Lungenkarzinom ([N]SCLC) – das Wichtigste des Jahres in zwei Stunden an zwei Tagen. Der Praxisalltag wird durch immer neue innovative Behandlungsstrategien zunehmend komplexer. Welche Chancen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bietet, um den Durchblick zu behalten, weiß die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Sylvia Thun. Die Universitätsprofessorin für Digitale Medizin an der Charité Berlin erläutert in ihrer Session am 9. November, wie KI u. a. bei der Diagnostik und Therapiewahl unterstützen und so den Praxisalltag erleichtern kann.

Wo sehen Sie die Chancen und mögliche Einsatzbereiche von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin?
Prof. Thun:
Der große Vorteil künstlicher Intelligenz liegt u. a. darin, dass große Datenmengen verarbeitet werden können – seien es Daten aus Patienten-Apps oder Versorgungs- sowie Forschungsdaten. Mit Hilfe der Rechenleistung von KI können so Korrelationen erkannt werden – was wiederum hilfreich bei der Vorhersage des Erkrankungsrisikos, der Diagnosestellung oder der Behandlungswahl sein kann. Aber auch die Entwicklung innovativer Medikamente kann so durch KI vorangetrieben werden.

Wie kann KI Onkolog:innen im Praxisalltag unterstützen? Kennen Sie hierfür bereits erste Beispiele aus der thorakalen Onkologie?
Prof. Thun:
In der Medizin im Allgemeinen und der Onkologie im Speziellen gibt es zahlreiche Ansatzpunkte für einen KI-Einsatz. So kann z. B. in der Pathologie oder Radiologie mittels Pattern Recognition die Diagnosestellung erleichtert werden – KI findet auf den Aufnahmen effizient bestimmte Muster, die mit den Krankheitsbildern assoziiert sind. Hierbei kann KI einerseits auf die Auffälligkeiten hinweisen. Andererseits kann KI als digitaler Assistent dienen, indem die erkannten Muster bewertet und Vorschläge für das weitere Vorgehen geliefert werden. Zudem können z. B. Vitalfunktionen der Patientinnen und Patienten einfach überwacht und ausgewertet werden. Auch bei anderen alltäglichen Aufgaben, die in der Praxis anfallen, kann KI unterstützen – z. B. beim Verfassen von Arztbriefen durch sogenanntes Natural Language Processing. Aufgrund der Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten profitieren nicht nur die Ärztinnen und Ärzte – das gesamte Behandlungsteam kann mit KI arbeiten und entsprechend unterstützt werden.

Wird KI zunehmend die Ärzt:innen an bestimmten Stellen ersetzen?
Prof. Thun:
Keinesfalls können die Ärztinnen und Ärzte ersetzt werden. Vielmehr ist KI eine Hilfestellung, die das medizinische Personal entlasten soll, um so die Patientenversorgung zu verbessern. Dabei kann KI wie gesagt eher als digitaler Assistent verstanden werden, der zwar bei der Diagnosestellung unterstützen oder Therapieempfehlungen aussprechen kann. Doch müssen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte stets diese Empfehlungen genau überprüfen. Es steht gewissermaßen ein hilfreiches Werkzeug zur Verfügung, doch braucht es jemanden, der dieses Werkzeug auch richtig einsetzt: Die Ärztinnen und Ärzte. Somit ist das medizinische Personal nach wie vor Entscheidungsträger – sei es bezogen auf die Diagnosestellung oder die Planung, Durchführung sowie Überwachung des Behandlungsprozesses. Bei all diesen Entscheidungen muss zudem eine wichtige Komponente berücksichtigt werden: Die Lebenssituation der Patientinnen und Patienten. Hier ist KI aktuell noch nicht dazu in der Lage die komplexen Bedürfnisse der Patienten in dem Maße einzubeziehen, wie es die Ärztinnen und Ärzte können. Zu beachten ist außerdem, dass vermutlich die Kommunikation zwischen Patienten und dem medizinischen Personal zukünftig relevanter wird – wenn KI zunehmend eingesetzt wird, müssen die Patienten noch detaillierter über alle Diagnose- und Behandlungsschritte aufgeklärt werden, damit sie ihr Vertrauen nicht verlieren.

Zahlreiche Therapieoptionen stehen den Behandler:innen mittlerweile für ihre Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) zur Verfügung. Diese Therapieoptionen – etwa kombiniert zu einem multimodalen Konzept – können den Patient:innen in frühen und in einem Teil der fortgeschrittenen Stadien einen kurativen Therapieanspruch bieten. Doch wie gehen Behandler:innen vor, wenn es unter einer solchen kurativen multimodalen Therapie zu einem Progress kommt? Die Expert:innen erläutern dafür Aspekte, die für den weiteren Therapieverlauf entscheidend sind: Welche Therapieoptionen wurden in der Erstlinie kombiniert? Zu welchem Zeitpunkt kam es zu dem Progress – bereits während der Erstlinientherapie oder erst nach Abschluss der Therapie? Wie lang waren die Patient:innen in einem solchen Fall progressfrei? Wann eine Reinduktion sinnvoll ist, erfahren die Teilnehmende der MEDEAconnect von den beiden Experten.

Wie groß die Chancen auch sind, die die Krebsimmuntherapie (KIT) den Patient:innen bietet – eine große Herausforderung bleibt bestehen: Resistenzen. Ursachen einer adaptiven Resistenz gegen die Immuntherapie sind vielfältig – u. a. können eine geringe Tumormutationslast und Antigenpräsentationseffizienz, epigenetische Modulierung, T-Zell-Erschöpfung oder genetische Treiber zu Resistenzen führen.1 Entscheidend ist, dass hierbei von einer Pseudo-Progression differenziert wird, um vorzeitige Therapieabbrüche zu vermeiden. Welche diagnostischen Methoden sollten hier zum Einsatz kommen? Was sind zudem aktuelle klinische Strategien bei einer Oligoprogression unter einer laufenden KIT?

Referenzen:

  1. Boyero L et al. Cancers 2020

Von der Krebsimmuntherapie (KIT) in metastasierten, über (neo)adjuvante Therapieoptionen in operablen bis hin zu zielgerichteten Therapien in fortgeschrittenen Stadien: Die diesjährige MEDEAconnect gibt in zwei Stunden an zwei Tagen ein Update über aktuelle Behandlungsstrategien beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). Wie Behandler:innen bei der Entscheidung für die Erstlinientherapie ihrer NSCLC-Patient:innen vorgehen können und welche Aspekte sie dabei berücksichtigen sollten, berichten die Expert:innen innerhalb einer der Wahlsessions.

Die klinische Stadieneinteilung bildet zunächst die Grundlage der Therapieentscheidung. Auch die Patientencharakteristika müssen in die Entscheidung einbezogen werden: Wie ist der Allgemeinzustand der Patient:innen und bestehen Komorbiditäten, wie kardiovaskuläre oder pulmonale Erkrankungen? Welche Besonderheiten gilt es bei seltenen histologischen Subtypen wie dem großzelligen neuroendokrinen Karzinom (LCNEC) zu beachten? Weiter erfolgt die molekularbiologische Klassifikation: Liegen Treibermutationen vor, welche aufgrund der resultierenden aktivierten Signalwege als Ansatzpunkt für zielgerichtete Therapien dienen? Weiterhin wird sich der Frage gewidmet, weshalb sich auch die Testung seltener onkogener Translokationen – wie die NRG1-Translokation – lohnen kann und weshalb auch Patient:innen in operablen Stadien auf Therapie-relevante Treiber getestet werden sollten. Welchen Einfluss haben auch Ko-Mutationen auf den Behandlungserfolg – wie wirken sich z. B. STK11- und KEAP1-Mutationen beim KRAS-mutierten NSCLC auf das Ansprechen auf PD-1-/PD-L1-Inhibitoren aus? Zudem ist die immunhistochemische Bestimmung des PD-L1-Status relevant. Bereits etabliert ist hier die Testung der Tumorzellen, doch in welchen Fällen ist die PD-L1-Quantifizierung der tumorinfiltrierenden Immunzellen bedeutsam? Zudem erfahren Teilnehmende der MEDEAconnect 2023, was beim Management von TTF-1 (Thyroid Transcription Factor 1)-negativen Patient:innen mit metastasiertem NSCLC zu beachten ist.

Die Therapielandschaft des operablen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) wurde zuletzt durch die Zulassung der Krebsimmuntherapie (KIT) in der Adjuvanz neu geordnet: Das Rezidivrisiko der Patient:innen, das trotz kurativen Therapieanspruchs mit bis zu 55 %1 hoch ist, kann mittels KIT deutlich verringert werden.2 Zur langfristigen Absicherung des chirurgischen Erfolges empfiehlt daher die aktuelle S3-Leitlinie die adjuvante Systemtherapie.3 Damit ist die Frage, ob eine adjuvante KIT sinnvoll ist, bereits beantwortet. Doch welche Patient:innen können von der KIT im adjuvanten Therapiesetting profitieren? Dieser Frage stellen sich die namhaften Expert:innen der MEDEAconnect am 9. November und erläutern, weshalb eine umfassende Tumordiagnostik hier die Basis bildet. Neben der KIT darf auch ein Blick in Richtung zielgerichteter Therapien nicht fehlen: Welche Bedeutung auch molekular-zielgerichtete Therapien im adjuvanten Therapiesetting zukünftig haben könnten, wird momentan in verschiedenen Studien geprüft. Erste Daten werden im Rahmen der Wahlsession beleuchtet.

Auch vor kontroversen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Neoadjuvanz schrecken die Expert:innen nicht zurück: Werden durch perioperative Konzepte bisher grenzwertig operable Patient:innen operabler? Wie geht man andererseits mit Patient:innen um, die nach der Neoadjuvanz nicht mehr operabel sind? In welcher Situation eignet sich ein adjuvantes oder ein neoadjuvantes Therapiekonzept? Welche Faktoren neben dem Aspekt der Operabilität in diese Entscheidung einfließen sollten, erfahren Teilnehmende der MEDEAconnect in der Wahlsession.

Referenzen:

  1. Uramoto H et al. Transl Lung Cancer Res 2014; 3: 242–249.
  2. Felip E. ELCC 2022, Oral Presentation, Abstract 800
  3. S3-Leitlinie Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms, Langversion 2.2, AWMF-Registernummer: 020/007OL, Stand: Juli 2023

Steering Commitee

Gemeinsam werden aktuelle Themen und Schwerpunkte gestaltet, um Ihnen somit ein vielseitiges und spannendes Programm zusammenzustellen.

Prof. Dr. med. Martin Reck (Chair)

LungenClinic Grosshansdorf

Prof. Dr. med. Niels Reinmuth

Asklepios Fachkliniken München-Gauting

Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte

Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

Kontakt

Haben Sie Fragen zum Event? Wenden Sie sich an einen unserer Mitarbeiter:innen.

 

Stephanie Simon

Event Coordinator

 

grenzach.events@roche.com

Aktuelles zum Thema Lungenkarzinom

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