Adjuvante Immuntherapie 

beim primär operablen NSCLC

Tecentriq® operables NSCLC

Atezolizumab – die erste adjuvante Krebsimmuntherapie beim primär operablen NSCLC

Krebsimmuntherapie als adjuvante Therapieoption bei operablem NSCLC
  • Tecentriq® 1875 mg Injektionslösung
  • Tecentriq® 840 mg/1200 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Abstract

Selbst nach potenziell kurativer Resektion verstirbt ein großer Teil der Patient:innen mit reseziertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) infolge der Erkrankung innerhalb weniger Jahre. Der Therapiestandard bis Mitte 2022 – die (neo-)adjuvante Chemotherapie – bietet nur eine geringe Verbesserung der 5-Jahresüberlebensrate von 4–5 %.1 Trotz frühzeitiger Diagnose kommt es bei bis zu 55 % der Patient:innen im weiteren Verlauf der Krankheit zu einem Rezidiv.2 Rezidive betreffen neben der Lunge vor allem das Gehirn und können meist nur noch mit palliativem Anspruch therapiert werden.3 Seit der Einführung der platinbasierten Chemotherapie gab es für Patient:innen mit NSCLC-Frühstadien ohne therapierbare Treibermutation keine weiteren therapeutischen Fortschritte.4 Eine adjuvante Krebsimmuntherapie bietet NSCLC-Patient:innen in operablen Stadien neue Möglichkeiten.5

Abstract

Selbst nach potenziell kurativer Resektion verstirbt ein großer Teil der Patient:innen mit reseziertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) infolge der Erkrankung innerhalb weniger Jahre. Der Therapiestandard bis Mitte 2022 – die (neo-)adjuvante Chemotherapie – bietet nur eine geringe Verbesserung der 5-Jahresüberlebensrate von 4–5 %.1 Trotz frühzeitiger Diagnose kommt es bei bis zu 55 % der Patient:innen im weiteren Verlauf der Krankheit zu einem Rezidiv.Rezidive betreffen neben der Lunge vor allem das Gehirn und können meist nur noch mit palliativem Anspruch therapiert werden.3 Seit der Einführung der platinbasierten Chemotherapie gab es für Patient:innen mit NSCLC-Frühstadien ohne therapierbare Treibermutation keine weiteren therapeutischen Fortschritte.4 Eine adjuvante Krebsimmuntherapie bietet NSCLC-Patient:innen in operablen Stadien neue Möglichkeiten.5

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Nach langer Zeit des Stillstands führte die Zulassung der ersten adjuvanten Immuntherapie Mitte 2022 zu einer Neuordnung der Therapielandschaft des operablen NSCLC: Weisen NSCLC-Patient:innen ein hohes Rezidivrisiko und eine PD-L1-Expression von mindestens 50 % auf den Tumorzellen auf, steht ihnen – nach R0-Resektion und postoperativer Chemotherapie – Tecentriq® (Atezolizumab) als adjuvante Immuntherapie zur Verfügung.Ausgeschlossen sind Patient:innen, deren Tumoren EGFR (Epidermaler Wachstumsrezeptor)-mutiert oder ALK (Anaplastische Lymphomkinase)-positiv sind.5

Grundlage für die Zulassung der adjuvanten Immuntherapie mit Atezolizumab beim resektablen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom waren die positiven Daten zum krankheitsfreien Überleben und Rezidivrisiko der noch anhaltenden IMpower010-Studie.6,7 Spätere Interims- und finale Analysen zeigten einen bedeutsamen Vorteil beim krankheitsfreien und Gesamtüberleben.7-9

Wichtige Leitlinien zum Lungenkarzinom wie die S3- und die Onkopedia-Leitlinie empfehlen die adjuvante Behandlung geeigneter Patient:innen mit operablem NSCLC mit Atezolizumab.10,11 Laut S3-Leitlinie sollte die adjuvante Krebsimmuntherapie mit Tecentriq Patient:innen mit hohem PD-L1-Status verabreicht werden. Tecentriq ist die einzige adjuvante Immuntherapie mit Empfehlungsgrad A.10

Atezolizumab: Sichere adjuvante Behandlung nach Resektion und Chemotherapie

Die Gabe von Tecentriq nach einer postoperativen platinbasierten Chemotherapie beim vollständig resezierten NSCLC wird in der globalen, mulizentrischen, offenen, randomisierten Phase-III-Studie IMpower010 mit 1280 Patient:innen in den Stadien IB-IIIA untersucht.6 Verglichen wird mit der bestmöglichen unterstützenden Behandlung (best supportive care, BSC). Das krankheitsfreie Überleben (disease-free survival, DFS, definiert als Ausbleiben von Rezidiven, neu aufgetretenem NSCLC oder Tod) im Stadium II-IIIA (gemäß UICC 7) ist Endpunkt: Bei Patient:innen mit einer PD-L1-Expression der Tumorzellen von mindestens 1 % primärer, bei einem PD-L1-Status von mindestens 50 % sekundärer Endpunkt. Ein weiterer sekundärer Endpunkt ist das Gesamtüberleben (overall survival, OS) der ITT(intention-to-treat)-Population.6

Das DFS ist ein von den Zulassungsbehörden akzeptierter Surrogatendpunkt für das OS, um wirksame adjuvante Behandlungen schneller in die Praxisrealität zu bringen.12

Verbesserung des Gesamtüberlebens: Fast 60 % reduziertes Mortalitätsrisikos

Eine Interimsanalyse der IMpower010-Studie vom Juni 2024 bestätigte frühere Daten zum Gesamtüberleben.8,9 Der Überlebensvorteil war in der zulassungsrelevanten Subpopulation von Patient:innen mit einem PD-L1-Status von ≥ 50 % besonders stark ausgeprägt. Das Risiko zu versterben sank unter Atezolizumab klinisch bedeutsam um 56 % (Hazard Ratio, HR: 0,44) verglichen mit BSC.Nach drei Jahren waren rund neun von 10 Patient:innen unter der adjuvanten Krebsimmuntherapie noch am Leben.9 Nach 5 Jahren waren 20 % mehr Patient:innen im Atezolizumab-Arm am Leben als unter BSC. Der OS-Vorteil wurde bereits durch einen klaren DFS-Vorteil angedeutet.7

Subgruppen-Analysen des krankheitsfreien und Gesamtüberlebens von PD-L1-hochexprimierenden Patient:innen zeigten9,13: Der adjuvante Einsatz von Tecentriq erwies sich als klar vorteilhaft. Der Nutzen war dabei über alle Subgruppen hinweg zu beobachten – auch über die relevanten Gruppen wie Stadium (II und IIIA) und Status des Lymphknotenbefalls (N0-N2).9,13

Deutlicher Vorteil beim krankheitsfreien Überleben unter Atezolizumab bei Patient:innen mit hohem PD-L1-Status

In der zulassungsrelevanten Subpopulation von Patient:innen mit einer hohen PD-L1-Expression von ≥ 50 % sank das Risiko für ein DFS-Event in der finalen Analyse signifikant um 51 % (unstratifizierte HR: 0,49) im Vergleich zu BSC.9 Patient:innen mit BSC lebten median 42,9 Monate krankheitsfrei. Im Atezolizumab-Arm wurde das mediane DFS noch nicht erreicht.9

 

Adjuvante Immuntherapie mit Atezolizumab halbiert das Rezidivrisiko bei Patient:innen mit hoher PD-L1-Expression

Auf dem ELCC 2022 vorgestellte Daten zeigten, dass PD-L1-hochexprimierende Patient:innen im Tecentriq-Arm deutlich seltener (22 %) einen Krankheitsrückfall (sowohl lokal als auch Fernmetastasen) erlitten als im BSC-Arm (44 %). Besonders das Risiko der Bildung von Fernmetastasen wurde unter Atezolizumab (9 %) im Vergleich zu BSC (26 %) gesenkt.7 Sobald Fernmetastasen auftreten, werden Patient:innen palliativ behandelt. Unter Atezolizumab erhöht sich somit die Chance für Patient:innen, langfristig von der kurativen Behandlung zu profitieren.

Abbildung mod. nach 7

Auch bei der Zeit bis zum Auftreten des ersten Rezidivs war ein deutlicher Unterschied sichtbar: Im Median traten Rezidive unter BSC bereits nach 10,1 Monaten auf, unter Tecentriq im Median nach 18,1 Monaten.7

Abbildung mod. nach 9

Positive Phase-III-Daten im kurativen Setting beim frühen NSCLC mit PD-L1 ≥ 1 %

Auch bei Patient:innen mit reseziertem NSCLC und PD-L1-Status von ≥ 1 % (inklusive ALK- und EGFR-Alteration) verringerte Atezolizumab – im Vergleich zu BSC – klinisch bedeutsam das Risiko für ein DFS-Event: Die Risikoreduktion betrug 30 %.9 In dieser Subgruppe reduzierte sich unter der Gabe von Tecentriq das Risiko zu versterben um 23 %.9

Abbildung mod. nach 9

Alle relevanten Daten zur IMpower010-Studie finden Sie in einem Slidekit.

Der PD-L1-Inhibitor Tecentriq ist auch als subkutane Darreichungsform (Tecentriq® SC) verfügbar. Statt 30 bis 60 Minuten der i.v.-Gabe benötigt die Verabreichung von Tecentriq SC im Schnitt nur sieben Minuten. Tecentriq SC ermöglicht die subkutane Anwendung von Atezolizumab in allen zugelassenen Indikationen der intravenösen Form und hat sich als genauso wirksam und sicher erwiesen. Mehr

1. Artal Cortés Á et al. Transl Lung Cancer Res 2015; 4(2):191-197.

2. Uramoto H, Tanaka F. Transl Lung Cancer Res. 2014;3(4):242-249.

3. Niu FY et al. BMC Cancer 2016;16(1):1-6.

4. Vansteenkiste J et al. Ann Oncol. 2019;30(8):1244-1253.

1. Artal Cortés Á et al. Transl Lung Cancer Res 2015; 4(2):191-197.

2. Uramoto H, Tanaka F. Transl Lung Cancer Res 2014;3(4):242-249.

3. Niu FY et al. BMC Cancer 2016;16(1):1-6.

4. Vansteenkiste J et al. Ann Oncol 2019;30(8):1244-1253.

5. Fachinformation Tecentriq®, aktueller Stand.

6. Felip E et al. Lancet 2021;398(10308):1344-1357.

7. Felip E. ELCC 2022, Oral Presentation, Abstract 80O.

8. Felip E. WCLC 2022, Oral Presentation PL03.09.

9. Wakelee HA. ASCO 2024, Poster Presentation, Abstract #LBA8035.

10. S3-Leitlinie Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms, Langversion 3.0, AWMF-Registernummer: 020/007OL, Stand: März 2024

11. Griesinger F et al. Lungenkarzinom, nicht-kleinzelllig (NSCLC). Onkopedia Leitlinie November 2022.

12. Mauguen A et al. Lancet Oncol 2013; 14(7):619–626.

13. Rittmeyer A. ESMO-IO 2022, Poster Session, Abstract No. 123P.

14. Wakelee HA et al. J Clin Oncol 2021; 39(suppl15): 8500.

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