Alecensa® NSCLC

Therapievorteile beim ALK-positiven NSCLC

Tyrosinkinase-Inhibitoren

Therapievorteile beim ALK-positiven NSCLC

Anwendungsbereich
  • Alecensa® 150 mg Hartkapseln
Tyrosinkinase-Inhibitoren – Therapievorteile beim ALK-positiven NSCLC

Die Therapie mit hochselektiven Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) stellt einen wichtigen Fortschritt in der Behandlung des ALK-Fusions-positivem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) dar. Seit längerem sind Zweitgenerations-TKI bereits für die Zweitlinie und seit 2017 auch für die Erstlinie zugelassen. Wenn Tyrosinkinasehemmer die Blut-Hirn-Schranke überwinden und langfristig in therapeutischer Konzentration im Gehirn verweilen können, können sie einen Schutz vor ZNS-Metastasen bieten. Auch bei Patient:innen, die bereits ZNS-Metastasen haben, kann ein ALK-Inhibitor angewendet werden. Beides wirkt sich auf die Lebensqualität der Patient:innen aus.

Alecensa® (Alectinib) – Therapievorteile beim ALK-positiven NSCLC

Die Therapie mit hochselektiven Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) stellt einen wichtigen Fortschritt in der Behandlung des ALK-Fusions-positivem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) dar. Seit längerem sind Zweitgenerations-TKI bereits für die Zweitlinie und seit 2017 auch für die Erstlinie zugelassen. Wenn Tyrosinkinasehemmer die Blut-Hirn-Schranke überwinden und langfristig in therapeutischer Konzentration im Gehirn verweilen können, können sie einen Schutz vor ZNS-Metastasen bieten. Auch bei Patient:innen, die bereits ZNS-Metastasen haben, kann ein ALK-Inhibitor angewendet werden. Beides wirkt sich auf die Lebensqualität der Patient:innen aus.

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Operables ALK+ NSCLC

Der TKI Alectinib kann nicht nur Patient:innen mit einem fortgeschrittenen ALK+ NSCLC eine deutlich bessere Prognose bieten.1 Auch NSCLC-Patient:innen in frühen Stadien können von dem ALK-Inhibitor profitieren: Seit Juni 2024 ist Alectinib als adjuvante Monotherapie nach vollständiger Resektion des Tumors bei Patient:innen mit ALK+ NSCLC in den Stadien IB–IIIA zugelassen.1 In der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie ALINA konnte gezeigt werden, dass die Behandlung mit Alectinib das krankheitsfreie Überleben (disease-free survival, DFS) signifikant um 76 % verlängern kann – verglichen mit der vormals gebräuchlichen Chemotherapie.2 Mit Alectinib steht somit erstmalig eine zielgerichtete Therapieoption für Patient:innen mit einem resezierten ALK+ NSCLC zur Verfügung.

Alectinib verlängert DFS – und das über alle Stadien hinweg

Die Behandlung mit Alectinib konnte das Risiko für ein DFS-Event signifikant um 76 % gegenüber der platinbasierten Chemotherapie verringern. Dieser Vorteil hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens zeigte sich konsistent über alle betrachteten Subgruppen – u. a. definiert nach dem Krankheitsstadium – hinweg.2

Stadien II–IIIA

Bei Patient:innen in den Stadien II–IIIA konnte durch die Behandlung mit Alectinib das DFS signifikant verlängert werden: Das Risiko für ein Event wurde um 76 % (stratifizierte HR: 0,24; 95%-KI: 0,13–0,45) reduziert – verglichen mit einer adjuvanten Chemotherapie. Dabei lebten 93,8 % der Patient:innen im Alectinib-Arm 2 Jahre krankheitsfrei (vs. 63 % Chemotherapie). Während im Alectinib-Arm das mediane DFS noch nicht erreicht wurde, lebten Patient:innen, die nach einer vollständigen Resektion eine Chemotherapie erhielten, median 44,4 Monate krankheitsfrei. Aus der zugehörigen Kaplan-Meier-Kurve wird eine frühzeitige und dauerhafte Trennung des Alectinib- und Chemotherapie-Arms ersichtlich:2

Abbildung mod. nach 2

ITT-Population (Stadien IB–IIIA)

Auch in der ITT-Population (Intention to treat, ITT) konnte das Risiko für ein DFS-Event um 76 % (stratifizierte HR: 0,24; 95%-KI: 0,13–0,43) verringert werden. Nach 2 Jahren waren 93,6 % im Alectinib-Arm und 63,7 % im Chemotherapie-Arm krankheitsfrei. Patient:innen lebten nach einer adjuvanten Chemotherapie median 41,3 Monate krankheitsfrei, während im Alectinib-Arm das mediane DFS noch nicht erreicht wurde:2

Abbildung mod. nach 2

Der deutliche Vorteil der adjuvanten Behandlung mit Alectinib war in den einzelnen Stadien der ITT-Population konsistent:3

Abbildung mod. nach 3

Die adjuvante Monotherapie mit Alectinib ging darüber hinaus mit einer klinisch bedeutsamen Verlängerung des DFS im zentralen Nervensystem einher, welches als Ausbleiben von Rezidiven im ZNS oder Tod definiert war (stratifizierte HR: 0,22; 95%-KI: 0,08–0,58).2

Abbildung mod. nach 2

Adjuvant und zielgerichtet das Rezidivrisiko verringern

Laut der Daten aus der ALINA-Studie ging die adjuvante Behandlung mit Alectinib deutlich seltener (12 %) mit einem Krankheitsrückfall einher als eine Chemotherapie (39 %). Insbesondere das Risiko der Bildung von Hirnmetastasen wurde unter Alectinib im Vergleich zur Chemotherapie gesenkt (3 % vs. 11 %).2

Die Daten zum Gesamtüberleben waren nach einem medianen Follow-up von 27,8 Monaten noch nicht reif. Das Sicherheitsprofil entsprach weitgehend dem aus vorherigen Studien. Neue Sicherheitssignale wurden nicht beobachtet.2

Fortgeschrittenes ALK+ NSCLC

In verschiedenen Studien zeigte die Anwendung des ALK-Inhibitors Alecensa® (Wirkstoff Alectinib) bei Patient:innen mit fortgeschrittenen ALK+ Lungentumoren neben einer überlegenen systemischen Wirksamkeit (Verbesserung des progressionsfreien Überlebens, [PFS] und des Gesamtüberlebens [OS]) ) auch eine signifikant verbesserte Wirksamkeit bei Patient:innen mit ZNS-Metastasen – im Vergleich zur vormals gebräuchlichen Erstlinientherapie. Darüber hinaus konnte in der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie ALEX ein besserer Schutz vor neuen ZNS-Metastasen nachgewiesen werden.4-6

Alectinib zeigt überlegene systemische Wirksamkeit

Alecensa inhibiert ALK hochselektiv (siehe Wirkmechanismus). Das finale PFS der ALEX-Studie bestätigt, dass das mediane PFS unter Alectinib in der Erstlinientherapie im Vergleich zum alten Standard (Crizotinib) dreimal so lang ist – und damit signifikant länger als bei der ehemaligen Standardtherapie des fortgeschrittenen ALK-positiven NSCLC.4

Das Sicherheitsprofil von Alecensa ist ausgezeichnet, was sich unter anderem in niedrigen Raten für Dosisanpassungen, Dosisunterbrechungen oder Therapieabbrüchen aufgrund von Nebenwirkungen zeigt. Die auftretenden Nebenwirkungen von Alectinib sind in den meisten Fällen gut zu managen. Die gute Wirksamkeit und Sicherheit untermauern den hohen medizinischen Wert des ALK-Inhibitors.4-6

Alecensa verdreifacht das mediane PFS auf etwa drei Jahre:4

Patient:innen ohne ZNS-Metastasen bei Studieneinschluss erreichten mit Alectinib ein medianes PFS von über 3 Jahren: 38,6 Monate vs. 14,8 Monate unter Crizotinib (PFS-HR: 0,46, 95%-KI: 0,31 – 0,68).4

Patient:innen, die bei Studienbeginn bereits ZNS-Metastasen aufwiesen, bleiben unter Alectinib median 25,4 Monate progressionsfrei – verglichen mit 7,4 Monaten unter Crizotinib (PFS-HR: 0,37, 95%-KI: 0,23 – 0,58).4

Insgesamt sind über 43 % der Patient:innen mit ALK-positivem Bronchialkarzinom unter Alectinib nach 4 Jahren noch immer progressionsfrei.4

Klinisch relevanter Überlebensvorteil

Das beim ASCO 2020 veröffentlichte Update belegt zudem einen klinisch relevanten Vorteil für Alecensa hinsichtlich des Gesamtüberlebens: Die 5-Jahres-OS-Rate betrug für die Alectinib-Patient:innen 62,5 % (95%-KI: 54,3 – 70,8%) vs. 45,5 % (95%-KI: 33,6 – 57,4%) im Crizotinib-Arm.4,7

Das Risiko zu versterben, ist unter Alectinib signifikant um 33 % gegenüber Crizotinib reduziert – und zwar unabhängig davon, ob ZNS-Metastasen vorliegen oder nicht.4,7

Exzellente intrakranielle Wirksamkeit beim ALK-positiven NSCLC

Alectinib überwindet die Blut-Hirn-Schranke und wirkt aktiv im ZNS. Alecensa ist kein Substrat des Efflux-Transporters P-gp (P-Glycoprotein) und verbleibt somit in therapeutisch wirksamer Konzentration im Gehirn, während andere ALK-Inhibitoren wieder in den Blutkreislauf zurücktransportiert werden.8

Mit Alecensa werden exzellente intrakranielle Ansprechraten erreicht. Die Rate an Komplettremissionen bei messbaren ZNS-Metastasen lag in der ALEX-Studie bei 38 % (Crizotinib: 5 %).9

Signifikant weniger intrakranielle Progression

Alectinib kann die Entstehung von ZNS-Metastasen verhindern bzw. verzögern: Der Wirkstoff reduziert das Risiko einer intrakraniellen Progression gegenüber Crizotinib signifikant um 84 %. Innerhalb des ersten Behandlungsjahrs kam es bei weniger als 10 % der Patient:innen im Alecensa-Arm, die bereits ZNS-Metastasen hatten, zu einem intrakraniellen Progress. Unter Crizotinib waren es über 40 % der Patient:innen.9

Deutlicher Schutz vor ZNS-Metastasen

Noch deutlicher wird dieser protektive Effekt von Alectinib bei Patient:innen, die keine ZNS-Metastasen bei Studienbeginn hatten: Das kumulative 12-Monats-Risiko für eine intrakranielle Progression zeigt, dass mehr als 95,4 % der Patient:innen unter Alectinib keine ZNS-Metastasen entwickeln (vs. 68,5 % unter Crizotinib).6

Patient:innen mit ALK-Fusions-positivem NSCLC profitieren nicht nur von der systemischen, sondern auch der intrakraniellen Wirksamkeit von Alectinib – und zwar unabhängig davon, ob ZNS-Metastasen vorliegen. Dies spiegelt sich auch in der Lebensqualität der Lungenkrebs-Patient:innen wider.

  • Wirksamkeit im Praxisalltag beim ALK-Fusions-positiven NSCLC: Eine Analyse von Real-World-Daten (RWD) bestätigt den bekannten, deutlichen Vorteil für Alectinib als Erstlinientherapie gegenüber Crizotinib hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (rwPFS), des Gesamtüberlebens (rwOS) sowie der Zeit bis zum Auftreten neuer ZNS-Metastasen (rwTTNCM). Nicht zuletzt bestätigen die Ergebnisse der Phase-III-Studie ALESIA in einer rein asiatischen Population den anhaltenden Wirksamkeitsvorteil für Alectinib im Vergleich zu Crizotinib – sowohl bezüglich des progressionsfreien Überlebens (PFS), des Gesamtüberlebens (OS) und der ZNS-Wirksamkeit.10

1. Fachinformation Alecensa®, aktueller Stand.

2. Wu Y-L et al. NEJM 2024; 390: 1265–1276.

3. Solomon BJ et al. ESMO 2023; Oral presentation.

4. Mok T et al., Ann Oncol 2020; 31(8): 1056–1064.

5. Camidge DR et al., J Clin Oncol 2018; 36(Suppl.): Abstract 9043.

6. Gadgeel S et al., Ann Oncol 2018; 29(11): 2214–2222.

7. Peters S et al., J Clin Oncol 2020: 38 (suppl; abstr 9518).

8. Kodama T et al., Cancer Chemother Pharmacol 2014; 74: 1023-1028.

9. Peters S et al., N Engl J Med 2017; 377: 829-838.

10. Baisamut T et al., ESMO Asia 2022; Abstract No. LBA11.

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