Patient:innen mit HER2-positivem frühen Brustkrebs, bei denen die neoadjuvante Taxan-haltige und HER2-gerichtete Therapie nicht zu einer pathologischen Komplettremission (non-pCR) geführt hat, haben ein deutlich höheres Rezidiv- bzw. Sterberisiko als Patient:innen, deren Therapie zu einer pCR führte.2-7
Die randomisierte, multizentrische, offene Phase-III-Studie KATHERINE belegt die Sicherheit und Wirksamkeit des post-neoadjuvanten Einsatzes von Kadcyla (Trastuzumab Emtansin) gegenüber Herceptin (Trastuzumab) bei Patient:innen mit frühem HER2-positiven Mammakarzinom, die nach neoadjuvanter Taxan-haltiger und HER2-gerichteter Therapie keine pCR erreicht haben. In die Studie eingeschlossen waren insgesamt 1.486 Patient:innen mit frühem HER2-positivem Mammakarzinom ohne pCR in Brust und/oder Axilla nach neoadjuvanter Therapie. Primärer Studienendpunkt war das invasiv-krankheitsfreie Überleben (iDFS).8
Daten aus der 7-Jahres-Analyse der KATHERINE-Studie belegen einen konsistenten und klinisch bedeutsamen Vorteil von Kadcyla bei Patient:innen mit HER2-positivem Brustkrebs und non-pCR nach neoadjuvanter Therapie. Die zweite Interimsanalyse des Gesamtüberlebens (OS) ergab einen klaren Vorteil für Kadcyla mit einer Überlebensrate von 89,1 % im Vergleich zu 84,4 % unter Herceptin. Mit einem OS-Vorteil von 4,7 % ist Kadcyla die erste zielgerichtete Therapie mit einem signifikanten Überlebensvorteil in diesem Setting (HR: 0,66; 95 %-KI: 0,51 – 0,87), p < 0,0027). Zusätzlich zeigte die finale iDFS-Analyse eine bemerkenswerte Reduktion des Rezidiv- und Sterberisikos um 46 % unter Kadcyla im Vergleich zu Herceptin (HR: 0,54; 95 %-KI: 0,44 – 0,66; p < 0,0001).9
Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) empfiehlt Kadcyla basierend auf den 7-Jahres-Daten zum Gesamtüberleben der KATHERINE-Studie in dieser Situation mit dem höchstmöglichen Grad „Doppelplus“ (++).9,10 Voraussetzung für die post-neoadjuvante Individualisierung mit Kadcyla ist eine vorangegangene, neoadjuvante, taxan-haltige und HER2-gerichtete Behandlung. Bei kleinen, nodalnegativen Primärtumoren ab 10mm (cT1/N0) empfiehlt die AGO zudem eine neoadjuvante Chemotherapie in Kombination mit Trastuzumab (gleichberechtigt zur adjuvanten Chemotherapie mit Trastuzumab) mit „Doppelplus“ (++). 10