KIT beim NSCLC

Ansprechen auf KIT

Metastasiertes NSCLC: TTF-1-negative Patient:innen Pemetrexed-frei behandeln!
  • Alecensa® 150 mg Hartkapseln
  • Tecentriq® 1875 mg Injektionslösung
  • Tecentriq® 840 mg/1200 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Abstract

Bei Lungenkrebs ist der thyroidale Transkriptionsfaktor TTF‑1 für die Differenzialdiagnose zwischen Primärtumor, Lungenmetastase und Fernmetastase eines Bronchialkarzinoms nicht wegzudenken. Für die Therapieentscheidung kommt TTF-1 eine bedeutende Rolle zu: Fehlt den Patient:innen mit Nicht-Plattenepithelkarzinomen die Expression von TTF-1, sprechen sie schlecht auf das Chemotherapeutikum Pemetrexed an.1 Warum sollten Sie das Testergebnis in Ihre Therapieentscheidung einbeziehen und welche alternativen Therapieoptionen gibt es?

Medizinische Anfrage
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TTF-1-Negativität beim metastasierten NSCLC: Bessere Prognose bei Pemetrexed-freier Behandlung!

Etwa 20-25 % der Patient:innen mit metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC)  fehlt die Expression des Thyroid Transcription Factor 1 (TTF-1).1 Laut der Onkopedia-Leitlinie sollte beim Nicht-Plattenepithelkarzinom in diesem Fall auf Pemetrexed als Bestandteil einer Erstlinientherapie verzichtet werden: „Die fehlende Expression von TTF-1 ist ein negativer prädiktiver Faktor, in einer retrospektiven Analyse auch ein negativer prädiktiver Faktor für Pemetrexed, so dass Pemetrexed-freie Regime in der Erstlinie erwogen werden sollten.“2

Abb.1 Bis zu einem Viertel der Patient:innen mit metastasiertem NSCLC sind TTF-1-negativ.1

Grundlage für die Empfehlung ist die retrospektive Studie von PD Dr. Frost und Kolleg:innen. Die Daten sind eindrücklich und zeigen, dass ein Pemetrexed-freies Regime für Patient:innen mit TTF-1-negativen Adenokarzinomen das Risiko zu versterben um 60 % senkte (HR: 0,40).1

Abb.2 Ein Pemetrexed-freies Regime reduzierte für TTF-1-negative Patient:innen das Risiko zu versterben um 60 %.1

Wird eine Immuntherapie in Betracht gezogen, weist die Onkopedia-Leitlinie darauf hin, dass in der Subgruppe der TTF-1-negativen Patient:innen der Einsatz anderer Zytostatika anstelle von Pemetrexed berücksichtigt werden sollten.2 Darunter fallen wirksame Kombinationstherapien mit Tecentriq® (Atezolizumab), die der Zulassung nach Pemetrexed-frei sind und somit eine Behandlungsalternative darstellen. Tecentriq steht in Kombination mit nab-Paclitaxel/Carboplatin oder zusammen mit Avastin® (Bevacizumab) und Paclitaxel/Carboplatin für TTF-1-negative Patient:innen zur Verfügung.3
PD Dr. Frost untersucht aktuell, inwieweit Pemetrexed-freie Krebsimmuntherapieregime für TTF-1-negative Patient:innen den Therapieerfolg beeinflussen.4,5

TTF-1-Negativität: „Erst testen, dann behandeln!“

Ähnlich wie PD Dr. Nikolaj Frost und Kolleg:innen in ihrer Studie, sieht auch PD Dr. Christian Geßner bei etwa 20-25 % seiner Patient:innen mit metastasiertem Nicht-Plattenepitelkarzinom eine fehlende TTF-1-Expression.1 Er ist Pneumologe und onkologisch tätiger Arzt in einer Pneumologischen Praxis in Leipzig. Wir haben uns über die Bedeutung der TTF-1-Negativität für die Therapieentscheidung mit ihm ausgetauscht:

 

Das gesamte Interview mit Dr. Geßner zum Anhören

  

Warum ist der Transkriptionsfaktor TTF-1 ein wichtiger Marker bei Lungenkrebs?

Dr. Geßner: Eine retrospektive Analyse von Studiendaten unter der Leitung von PD Dr. Nikolaj Frost hat gezeigt, dass Pemetrexed-freie Regime bei Patienten mit Adenokarzinom und TTF-1-Negativität wirksamer sind als Pemetrexed-haltige. Diese Daten haben zu einem Umdenken geführt. Inzwischen testen wir unsere Patienten standardmäßig auf TTF-1 und wählen die Therapie entsprechend aus. Das heißt: Bei TTF-1-Negativität behandeln wir – ich spreche für den mitteldeutschen Raum – regelhaft mit einer Pemetrexed-freien Chemotherapie, wie Taxanen oder Gemcitabine.

Lassen sich die Erkenntnisse zur TTF-1-Negativität auch auf die Chemo-Immuntherapie übertragen?

Dr. Geßner: Es ist anzunehmen, dass der Wirksamkeitsvorteil auch bei einer Pemetrexed-freien Chemo-Immuntherapie besteht. Mit ANTELOPE, ist nun eine Studie gestartet, die dieser Vermutung auf den Grund geht. Die ANTELOPE-Studie vergleicht beim TTF-1-negativen Adenokarzinom der Lunge das Regime Atezolizumab/Carboplatin/nab-Paclitaxel mit dem Schema Pembrolizumab/Platin/Pemetrexed in der Erstlinie. Ich persönlich allerdings verordne schon jetzt aufgrund der klaren Daten der retrospektiven Analyse keine Pemetrexed-haltige Chemo-Immuntherapie bei TTF-1-Negativität.

Testen zum Vorteil für Ihre Patient:innen

Wichtig für Sie als Onkologin oder Onkologe: Stets den Marker TTF-1 für die individuelle Therapieentscheidung einbeziehen! Ihre Patient:innen profitieren bei TTF-1-Negativität nach aktuellem Wissensstand von der Therapie, die ohne Pemetrexed auskommt.

Der PD-L1-Inhibitor Tecentriq ist auch als subkutane Darreichungsform (Tecentriq® SC) verfügbar. Statt 30 bis 60 Minuten der i.v.-Gabe benötigt die Verabreichung von Tecentriq SC im Schnitt nur sieben Minuten. Tecentriq SC ermöglicht die subkutane Anwendung von Atezolizumab in allen zugelassenen Indikationen der intravenösen Form und hat sich als genauso wirksam und sicher erwiesen. Mehr

1.  Frost N et al. Clin Lung Cancer 2020; 21: e607-e621

2. Griesinger F et al. Lungenkarzinom, nicht-kleinzellig (NSCLC). Onkopedia Leitlinie, Stand: November 2022

3. Fachinformation Tecentriq®, aktueller Stand

4. Frost N et al. Clin Lung Cancer 2023; S1525–7304(23)00076–1

5. www.aio-portal.de/studie/176--antelope.html

1.  Frost N et al. Clin Lung Cancer 2020; 21: e607-e621

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