DLBCL

Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom

Folgetherapien im DLBCL vermeiden: hit hard and early!

Medizinische Anfrage
Sie haben eine medizinische oder pharmazeutische Anfrage zu unseren Arzneimitteln oder klinischen Studien? Kontaktieren Sie uns unter grenzach.medical_information@roche.com oder per Telefon +49 7624 / 14 2015 (Mo-Fr 8-18 Uhr).

Hohe Rezidivraten nach Folgetherapie

Dafür, dass es sich beim diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) um eine aggressive Krebserkrankung handelt, ist die Prognose grundsätzlich gut, die Heilung durch eine hochwirksame Therapie in der Erstlinienbehandlung ist das wichtigste Ziel. Dank intensiver Forschung in den letzten Jahren und Jahrzehnten können die meisten Patient:innen mit einer Chemoimmuntherapie eine langanhaltende Remission erreichen. Für die 40 % der Betroffenen, die therapierefraktär sind oder rezidivieren (r/r) stellt sich die Situation jedoch ganz anders dar. Insbesondere bei einem frühen Rückfall ist die Prognose schlecht.1–3

Auch wenn Therapien mit T-Lymphozyten mit chimärem Antigenrezeptor (CAR-T-Zell-Therapien) für Verbesserungen der Versorgungssituation sorgen, rezidiviert ein großer Anteil der r/r DLBCL-Patient:innen erneut in der Zweitlinie.4 Eine weitere, meist aggressive Folgetherapie wird dann erforderlich, was weitreichende Konsequenzen für die Patient:innen haben kann. Zusätzlich zur hohen Belastung durch die Erkrankung ist jede weitere Behandlung mit neuen Unsicherheiten, psychischen Belastungen und meist auch Langzeittoxizitäten verbunden – die Lebensqualität kann dadurch stark beeinträchtigt werden. Und nicht zuletzt können Lymphom-Therapien das Risiko für Sekundärmalignome erhöhen.5–8 Auch Prof. Borchmann, Oberarzt an der Uniklinik Köln, betont die Belastung durch Folgetherapien für Patient:innen. Folgetherapien seien in der Regel “intensiver und auch nicht mehr so erfolgreich wie in der Erstlinie. Das wissen die betroffenen Patientinnen und Patienten, sodass die Belastung physisch und psychisch durch jede weitere Therapie immer größer wird.”

“Aus Patient:innen­perspektive ist die Sorge vor dem Rückfall nach durchgeführter Erstlinien­therapie die größte Sorge, die sie am längsten begleitet. [...] die Patient:innen bewegt nach der Therapie, dass sie nicht nochmal in ihrem Leben so eine existenzielle Krise durchmachen müssen [bzw.] wollen, nicht nochmal die Diagnose Krebs bekommen wollen, nicht nochmal durch eine Therapie gehen wollen [bzw.] müssen.”

(Prof. Borchmann, Köln)

Heilungsanspruch heißt auch, Folgetherapien zu vermeiden

Dass insbesondere die ersten beiden Therapiejahre eine hohe Bedeutung für den langfristigen Therapieerfolg und die Vermeidung von Rückfällen und Folgetherapien haben, weiß auch Experte Prof. Dr. Bastian von Tresckow aus dem Klinikalltag. Der Hämatologe leitet den Schwerpunkt Lymphome an der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation der Universitätsmedizin Essen. Vor allem ein progressionsfreier Verlauf in den ersten 24 Monaten sei entscheidend, so von Tresckow im Interview, was die Bedeutung einer hochwirksamen initialen Therapie unterstreicht:

“Wir wissen heute aus großen internationalen kooperativen Studiengruppen-Analysen, dass Patientinnen und Patienten, die nach einer Chemoimmuntherapie beim diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom die ersten zwei Jahre rezidivfrei sind und bleiben,[...] ein Gesamt­überleben haben, das von der Allgemeinbevölkerung nicht zu unterscheiden ist.”

(Prof. von Tresckow, Essen)

Studiendaten unterstreichen die hohe Bedeutung der Progressionsfreiheit in den ersten beiden Jahren. Eine Auswertung großer Patient:innenkohorten zum DLBCL zeigte, dass sich insbesondere ein progressionsfreies Überleben über 24 Monate (PFS24) günstig auf die Prognose auswirkte. Patient:innen, die ein PFS24 erreichten, hatten eine normale Lebenserwartung.9

Folgetherapien führen zu hohen Folgekosten

Neben den Konsequenzen für jede:n einzelne:n Betroffene:n stellen spätere Therapielinien auch das Gesundheitssystem vor Herausforderungen. Die Belastungen durch kostenintensive DLBCL-Folgetherapien können beträchtlich sein.10 Durch effektive Firstline-Ansätze, welche die beste Chance auf Heilung bieten und weniger nachfolgende Therapien erforderlich machen, könnten somit auch hohe Folgekosten vermieden werden.

1. Westin J, Sehn LH. Blood 2022; 139(18): 2737–2746.

2. Crump M, et al. Blood. 2017; 130(16): 1800–1808.

3. Maurer MJ, et al. J Clin Oncol. 2014; 32(10): 1066–73.

4. Di Blasi R, et al. Blood. 2022; 140(24): 2584–2593.

5. Rock CB, et al. Adv Radiat Oncol. 2022; 7(6): 101035.

6. Moser EC, et al. Haematologica. 2006; 91(11): 1481–8.

7. Verdun N, Marks P. N Engl J Med. 2024; 390(7): 584–586.

8. Ghilardi G, et al. Nat Med. 2024; 30(4): 984–989.

9. Maurer MJ, et al. Ann Oncol. 2018; 29(8): 1822–1827.

10. Kurte MS, et al. Eur J Haematol. 2023; 111(6): 895-908.

Das könnte Sie auch interessieren
Produktinformation Hämatologie
Erfahren Sie mehr zur Therapie des DLBCL
Produktinformation Hämatologie
Neue Chancen und deren Erfolgsaussichten in der Erstlinientherapie beim DLBCL
Produktinformation Hämatologie
Erfahren Sie mehr über den ersten bispezifischen Antikörper beim r/r DLBCL
Medizinisch wissenschaftliche Materialien zum DLBCL