Gynäkoonkologie
Digitalisierung der Krebsmedizin: neue Perspektiven für Forschung & Versorgung
Wir leben heute in einem digitalen Zeitalter, das auch vor der Medizin keinen Halt macht. Digitale Vernetzung und moderne Health-IT verändern grundlegend, wie wir forschen, Arzneimittel entwickeln, Krankheiten diagnostizieren, behandeln und ihnen vorbeugen. Sie schaffen neue Möglichkeiten zur Erfassung individueller Gesundheitsdaten und zur Analyse und Interpretation umfassender Datensätze. Welchen Mehrwert die digitale Transformation bietet, zeigt sich dabei immer stärker auch in der Onkologie.
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Die digitale Transformation des Gesundheitswesens und der technologische Fortschritt versetzen die Medizin mittlerweile in die Lage, die Pathologie von Erkrankungen mit einer bisher unbekannten Präzision zu entschlüsseln – und schaffen so gleichzeitig die Voraussetzung für eine zunehmend personalisierte Gesundheitsversorgung. Denn einerseits nimmt das Wissen in Form von individuellen Gesundheitsdaten aus dem realen Versorgungsgeschehen und der klinischen Forschung seit Jahren exponentiell zu. Andererseits sind inzwischen auch die notwendigen Technologien verfügbar, um diese Masse an Informationen zu strukturieren, zu verknüpfen und somit optimal für den medizinischen Fortschritt und die Versorgung von Patient:innen nutzbar zu machen. Aus unstrukturierten Big Data werden Smart Data – und mit jedem einzelnen Datensatz wird das Bild von Erkrankungen schärfer. Eine Wissen-generierende Gesundheitsversorgung, die – basierend auf digitaler Vernetzung und dem Austausch von Daten – mit jeder Behandlung neues Wissen für die Zukunft generiert, ist heute möglich. Therapieentscheidungen lassen sich dadurch immer präziser an die individuellen Bedürfnisse von Patient:innen anpassen. Als ein weltweit führendes forschendes Gesundheitsunternehmen stellt sich Roche der Verantwortung, sich mit all seiner Expertise konsequent für die Transformation des Gesundheitswesens hin zu einer vernetzten und zunehmend personalisierten Gesundheitsversorgung einzusetzen. Dafür setzt das Unternehmen auf Austausch und digitale Vernetzung, um den medizinischen Fortschritt zu beschleunigen und Lösungen in Pharma, Diagnostik und Health-IT zu entwickeln, die den Nutzen für die einzelnen Patient:innen in den Mittelpunkt stellen.
Vor allem in der Onkologie ist die personalisierte Medizin für immer mehr Patient:innen als Standard etabliert. Personalisierte Therapien bieten Patient:innen die Chance auf ein verlängertes Überleben – und dies bei guter Lebensqualität. Voraussetzung für die personalisierte Medizin in der Onkologie ist die Identifikation von therapierelevanten molekulargenetischen Veränderungen im Tumor. Immer mehr dieser Marker sind heute bekannt – und immer häufiger lassen sie sich heute mit modernen Arzneimitteln gezielt adressieren. Umso mehr gewinnt die umfassende molekulare Diagnostik in der Versorgung von onkologischen Patient:innen an Bedeutung. Zusammen mit seinem Partner Foundation Medicine (FMI) bietet Roche heute verschiedene Analyse-Services, wie zum Beispiel FoundationOne® CDx und FoundationOne® Liquid CDx, für die umfassende molekulare Diagnostik an, die auf Basis von Next Generation Sequencing (NGS) innerhalb weniger Tage die Erstellung eines individuellen Tumorprofils ermöglichen. Beim Profiling werden über 300 krebsspezifische Gene umfassend untersucht, die gefundenen Genveränderungen nach den vier Hauptklassen – Basensubstitutionen, Insertionen oder Deletionen, Kopienzahlvariationen und Genrekombinationen – klassifiziert und die Tumormutationslast (TMB) sowie die Mikrosatelliteninstabilität (MSI) erfasst. Das umfassende molekulare Tumorprofiling kann dabei helfen, die bestmögliche Behandlungsoption für die Patient:innen zu finden. Gleichzeitig ermöglicht es modernste Health-IT heute, die Daten von Tausenden Tumorprofilen miteinander zu verknüpfen und so möglicherweise Muster für die Erforschung und Entwicklung künftiger Behandlungsstrategien zu identifizieren. Mehr Informationen zu den Analyse-Services von Foundation Medicine finden Sie hier.
Wie digitale Technologien die Versorgung von onkologischen Patient:innen optimieren können, zeigt auch das Beispiel des von Roche entwickelten NAVIFY® Tumor Boards. Das Cloud-basierte Workflow-Tool fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit, in dem es onkologischen Teams den strukturierten und virtuellen Austausch therapierelevanter Patient:innen-Daten aus unterschiedlichen Quellen in einem ganzheitlichen Dashboard ermöglicht. Für die (virtuelle) Tumorkonferenz können so die notwendigen patient:innenindividuellen Befunde zusammengestellt, systematisch aufbereitet und gemeinsam beurteilt werden. Das onkologische Behandlungsteam kann somit auf Grundlage einer umfassenden Informationsbasis gemeinsam entscheiden, wie die optimale Behandlungsstrategie für einzelne Patient:innen aussieht – von jedem Ort aus, der über eine Internetverbindung verfügt. Ein weiterer Vorteil für Patient:innen und Behandler:innen: Die digitale Lösung ermöglicht einen barrierefreien Übergang aus der regionalen Versorgung zu spezialisierten Zentren. Mehr zu NAVIFY® und weiteren Decision Support Apps, die sich in die Plattform integrieren lassen, können Sie hier nachlesen.
Ganz neue Möglichkeiten für eine patient:innenzentrierte Gesundheitsversorgung bieten auch Gesundheits-Apps. In diesem Bereich hat Roche kürzlich unter anderem eine Kooperation mit dem finnischen Start-up Kaiku Health geschlossen. Das Unternehmen hat eine digitale Plattform-Lösung entwickelt, die es ermöglicht, dass Patient:innen, die mit einer Krebstherapie behandelt werden, mögliche Nebenwirkungen der Therapie über ein Device, etwa das Smartphone, erfassen und an ihre Behandler:innen weitergeben. Ziel dieser „Digitalen Patient Monitoring und Management Module“ ist es, die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern, den Einsatz von Ressourcen zu optimieren, Arbeitsabläufe zu verbessern und Erkenntnisse aus der Versorgung zu gewinnen. Erfahren Sie hier mehr, wie Roche und Kaiku Health das digitale Patient:innen-Monitoring im Bereich der Krebsimmuntherapie und personalisierter Krebstherapien weiterentwickeln.