Brisa®

Smartphone-basierte Software für die objektive Erfassung von Motorik und Kognition

MS besser verstehen – mit Real-World-Daten aus der Brisa® App

12 Juli 2024       Lesezeit: 4 min.

Die Generierung von Real-World-Daten in digitalen Gesundheitslösungen birgt ein großes Potenzial, um den medizinischen Fortschritt voranzutreiben – das unterstreichen auch zwei kürzlich veröffentlichte Publikationen rund um die von Temedica in Kooperation mit Roche entwickelte Brisa® App. Zum einen lassen sich durch das kontinuierliche Erfassen von Patientendaten im Alltag neue Erkenntnisse über das Krankheitsbild MS gewinnen. Zum anderen können digitale Instrumente wie Brisa Betroffene bei ihrem individuellen Krankheitsmanagement unterstützen.

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Patterns of MS Patients Using BRISA: An MS-Specific App in Germany

Zur Charakterisierung der Nutzerschaft der Brisa® App, untersuchten Balakrishnan et al. die demografischen und gesundheitsbezogenen Daten von insgesamt 2.095 Nutzer:innen.1 Die Ergebnisse zeigten eine überwiegend weibliche Nutzerschaft im Alter zwischen 26 und 55 Jahren mit den häufigsten Symptomen Fatigue, Konzentrationsstörungen, Kribbeln, Vergesslichkeit und Schmerzen. Ihre Behandlung erfolgte symptomabhängig – am häufigsten eingesetzt wurden First-line Medikamente der Klasse 1.

Fazit: Die Erkenntnisse veranschaulichen die Heterogenität innerhalb des Erkrankungsbildes sowie der Patientenpopulation und damit verbunden die Notwendigkeit, Real World Data in Studien systematisch zu untersuchen.

Correlation and differences of patient-reported outcomes vs. Likert-Rating of MS symptoms in a real-world cohort using a digital patient app

Mountford et al. untersuchten in einer weiteren Erhebung, ob vereinfachte Versionen klassischer Fragebögen vergleichbare Informationen zu den einzelnen eingegebenen Symptomen von Brisa Nutzer:innen liefern können.2 So wurden die Auswertungen des Smiley-Systems der App (Likert Skala) mit den Ergebnissen der Fragebögen verglichen. Insgesamt korrelierten die Ergebnisse der Fragebögen und die Symptomangaben in der App positiv. Die Korrelation der Punktwerte konnte auch in den Untergruppen, die nach Geschlecht, Altersgruppen, MS-Typ und Zeit seit der Diagnose unterteilt waren, nachgewiesen werden.

Fazit: Die Ergebnisse machen deutlich, dass die mit herkömmlichen Fragebögen zu Patient-Related-Outcome (PRO) erfassten Werte leicht als Trend in einer vereinfachten Skala abbilden lassen. Traditionelle Fragebögen werden dennoch benötigt, um eine objektivere Bewertung zu erhalten.

Zusammenfassung

Erkenntnisse wie diese zeigen, dass Real-World-Daten aus digitalen Gesundheitslösungen ein großes Potenzial innewohnt. In Anbetracht des Informationsdefizits über die Faktoren, die beeinflussen, wie einzelne Patient:innen auf Therapien reagieren, können die mit Brisa erhobenen Daten zum Beispiel dabei helfen, die Versorgungsrealität genauer abzubilden und eine optimale, individuell abgestimmte Behandlungsstrategie zu verfolgen – eine sinnvolle Ergänzung zur Evidenz aus randomisiert-kontrollierten Studien. Daneben können die Daten MS-Betroffene bei ihrem individuellen Krankheitsmanagement unterstützen, indem medizinische Zusammenhänge besser verstanden und eingeordnet werden können.

1. Balakrishnan P et al., J Pers Med 2022; 12:1100

2. Mountford S et al., Digit Health 2023; 9:20552076231173520

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